Religion
Hinduismus ist die am weitesten verbreitete Religion in Nepal. Neben dem Hinduismus gibt es noch Buddhisten, Moslems, Christen und noch andere ethnische Religionen wie Böm, Lepcha, Jains und der Rai, die jedoch offiziell ignoriert werden. Es sind prozentual gesehen 89 % Hindus, 5,3 % Buddhisten, 2,7 % Moslems und der Rest besteht aus Christen und anderen Ethnischen Gruppen.
Hinduismus und Buddhismus verschmolzen teilweise miteinander, Rituale glichen sich an und einige Götter und Göttinnen tauchen sowohl im hinduistischer als auch in buddhistischer Form auf. In Nepal sind Religion und Aberglaube untrennbar miteinander verschmolzen. Nepalesen glauben noch an Geister, deshalb besitzen Nepalhäuser keinen Schornsteine weil sie Angst haben es könnte ein Geist hereinkommen.
Hinduismus
Der Hinduismus entstand weit vor unserer Zeitrechnung aus der vedischen Religion. Die heiligen Schriften der Veden (von veda: Wissen), die Bhagavad Gita sind die ältesten offenbarten Schriften die je niedergeschrieben wurden. Mit der Entwicklung kamen weitere religiöse Schriften hinzu, wie die Upanishaden, Ramayana und Mahabharata.
Im Hinduismus gibt es zwar viele Götter, jedoch glauben sie nur an eine göttliche Urkraft des Universums die sich gestaltlos auf vielfältige Weise manifestiert. Die vielen Gottheiten sind Manifestionen ihrer Urkraft.
Nach dem Hinduismus hat jede Seele Hunderte von Wiedergeburten zu folge, ehe sie Moksa, die Erlösung des Geburtenkreislaufes erreicht. Die Arten der Geburten wird vom "Karma" bestimmt, was soviel bedeutet wie Tat oder Handlung. Nach dem Karma wird entschieden wie das nächste Leben bestimmt wird. Schicksalsschläge im jetzigen Leben werden verursacht durch schlechte Handlungen des vergangenen Lebens. Als Mensch Geboren zu werden ist für einen Hindu großes Glück, denn man kann ebenso absteigen und als Tier zur Welt kommen. Da auch die Möglichkeit einer Wiedergeburt als Tier besteht, sind strenggläubige Hindus gegen jegliches Töten von Tieren den auch das Töten von Tieren zeugt schlechtes Karma.
Der Hinduismus kennt eine reihe von Methoden um aus dem Kreis der Wiedergeburt herauszukommen. Eine ist die Meditation, von der es verschiedene Arten gibt, Bhakti Yoga die vollkommene Hingabe zu Gott oder Karma Yoga, dass verrichten guter Taten. Eine andere ist der verzicht von Materiellen Dingen, wie es die Sadhus praktizieren was die letzte Stufe im Kreislauf der Wiedergeburt darstellen soll. Der Hindu versucht entsprechend nach dem Dharma, dem Gesetz zu leben. Das Dharma beschreibt die moralischen sittlichen Werte, des gesellschaftlichen Lebens, die Regel der Kaste und auch das universelle Gesetz.
Ein sehr wichtiger und schwer durchschaubarer Bestanteil des Hinduismus ist das Kastensystem. Sie werden traditionell in vier Hauptkasten unterteilt die sich in mehr als 2000 Unterkasten aufgliedern. Die Einteilung lautet: Brahmanen (Priester, Schriftgelehrte), Kopf der Gesellschaft, Kshyatriya (Herrscher, Krieger), Vaishya (Kaufleute, Bauern), Shudra (Arbeiter). An unterster Stufe sind die Kastenlose die so genannten "Unberührbaren", die nur unreine Arbeiten verrichten wie z.B. Leichenverbrennen, Straßen- und Toilettenreinigen. Im Hinduismus ist der Stellenwert einer heiligen Kuh weit höher als das leben eines Kastenlosen. Der Nachname eines Nepalesen bestimmt seine Kastenzugehörigkeit, demnach heißen die Brahmanen, Bramhma und die Gurungs, Gurung. Umso höher die Kaste, desto striktere Regeln müssen Sie einhalten, Nahrungsvorschriften sowie bestimmte Rituale. Je nach dem ob man ein guter oder schlechter Mensch war, wird man in eine höhere oder niedere Kaste hineingeboren, wenn man die Kaste der Brahmanen ereicht hat besteht die Möglichkeit aus dem Kreis der Wiedergeburt herauszutreten. Deshalb sind die Brahmanen Vegetarier und unterziehen sich täglich gottnähernder Rituale. Der Hindu der fest und voller Zuversicht in diesem Glauben lebt, kann auch in noch so großem Elend glücklich sein.
Im Hinduismus gibt es eine große vielZahl von Göttern und ihren jeweiligen Gemahlinnen, hier finden Sie eine der wichtigsten Gottheiten.
Buddhismus
Der Buddhismus beruht auf die Lehren des Buddhas, der 543 v. Chr. als Siddharta Gautama, Sohn des Königs Suddhodhana in Lumbini geboren wurde. Sein Vater schirmte ihn von der Welt ab um ihn nicht die vergänglichen Natur des Materiellen erkennen zu lassen. Er lebte ein luxuriöses Leben, heiratete eine Prinzessin und hatte mit ihr einen Sohn.
Im Alter von 29 Jahren erlebte er eine Verwandlung. Bei einem heimlichen Ausflug trifft er auf einen hilflosen Kreis, Schwerkranken und einen Asketen. Er erkannte die Vergänglichkeit des irdischen Lebens und beschloss als Asket in die Welt zu ziehen und nach den Ursachen des Leids zu forschen.
Nach Jahren der Selbstkasteiung und des Fastens erkannte er, dass auch das nicht zum Ziel führe. Unter einem Pipal- Baum erlangte er meditierend die Erleuchtung, eine Erfahrung die alle Worte Übertraf. Es geschah in einem Ort in Nordindien, der dann den Namen Bodh Gaya tragen solle, was soviel bedeutet wie "Wurde Erleuchtet". Von nun an wurde der Pinal- Baum, Bodhi- Baum genannt.
Nach seiner Erleuchtung fasste er seine Erkenntnisse in den
"Vier Edlen Wahrheiten" zusammen:
- | Alles Leben ist Leiden |
- | Leidursache ist unwissendes Begehren |
- | Das Leiden kann überwunden werden durch aufgeben der Begierde |
- | Die Begierden könne durch den "Achtfachen Pfad" zerstört werden, durch Rechte Anschauung, Rechte Gesinnung, Rechtes Reden, Rechtes Handeln, Rechte Lebensführung, Rechtes Streben, Rechtes Aufmerken und Rechte Versenkung. |
Dieser Weg wird als mittlerer Pfad bezeichnet, da er das Asketentum, als auch das Ausleben weltlicher Wünsche ablehnt. Der Buddhismus kennt keinen Gott wie in anderen Religionen und hat zum Ziel das Ego aufzugeben.
Im Buddhismus wird in zwei Richtungen Unterschieden:
Der Hinayana - Buddhismus (Kleines Fahrzeug), und der Mahayana- Buddhismus(Großes Fahrzeug). Der Hinayana hat als Ziel die Erlangung der Persönlichen Erleuchtung, wobei der Mahayana das Mitgefühl aller LebendenKreaturen hat. Die in Nepal lebenden Buddhisten gehören überwiegend dem Mahayana Buddhismus an.