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Handwerkskunst der Newar

Handwerkskunst

Durch Einfluß der Religion und der geografische Lage hat sich in Nepal eine gestalterische Ausdrucksform der Künstler und Handwerker entwickelt. Die Handwerktechniken sind stark von den großen kulturellen Ländern Indien und Tibet beeinflußt. Die Einwirkung wurden im laufe der Jahre von den Nepalesen zu einem eigenen Stiel weiter entwickelt. Während der Zeit der Mala-Dynastie vom 13. bis 18 Jahrhundert erreichte die Handwerkskunst und Architektur ihren Höhepunkt.

Die meisten Bauwerke und Sehenswürdigkeiten im Kathmandu Tal entstanden zu dieser Zeit, wo sich die Malla-Könige als enthusiastische Bauherren präsentierten. In diesen Jahunderten versuchten die Herrscher der drei Paläste in Kathmandu, Patan und Baktapur sich in ihren prächtigen Bauten zu übertreffen. Von diesem künstlerischen Krieg profitieren heute die Nepalesen und die Touristen von der Vielzahl der prachtvollen Sehenswürdigkeiten.

Besonderst traten die Newar, im Kathmandu- Tal als hochbegabte Handwerker hervor. Die Newar sind seit jeher bekannt für ihr bemerkenswertes Talent als Maler, Töpfer, Bildhauer, Holzschnitzer und ihr Geschick in der Metallherstellung. Bhaktapur ist berühmt für seine Holzschnitzereien sowie Patan für seine Metallverarbeitung. In Bhaktapur und Patan sind die Preise auch dementsprechend billiger als in Kathmandu.

Newar-KunstNewar-Kunst
Kunstvoll geschnitzte Fenstergitter in Kathmandu.

Holzschnitzereien

Die Newar entwickelten ihre Holzschnitzkunst in dem 15. und 16. Jahrhundert. Die mit kunstvollen Reliefarbeiten und filigranen Schnitzereien verzierte Häuser und Tempelanlagen in Kathmandu, zeigt die schöpferische Kunst der Newar. Besonderst hervorzuheben sind die meisterhaft geschnitzten Fenster, Türen, Brüstungen, Stützwerke und Balkone die man überall in den Städten Bhaktapur, Patan und Kathmandu bewundern kann. Meist sind die Kunstwerke mit wunderschönen Motiven aus Mythologie und Religion verziert. Verwendet wurden verschiedene Hölzer wie Saaj, Champa, Sissoo, Zeder, Teak und Sal, wobei Sal das härteste Holz in Nepal ist. Man sagt, daß es angeblich 1000 Jahre Wind und Wetter trotzen soll. Deshalb ist es das meist verwendete Holz beim Tempelbau.

Da in Nepal die für uns übliche Fensterverglasung unbekannt war entwickelten sie kunstvoll geschnitzte Fenstergitter (siehe Bilder). Sie konnten durch die Holzgitter das treiben auf der Strasse beobachten, und blieben selbst vor ungewollten Blicken verborgen. Weitere beliebte Holzarbeiten sind Masken, Statuen, Om-Symbole, Bilderrahmen, Möbel, Räucherstäbchenhalter und vieles mehr.

Maskenschnitzer in BhaktapurMaskenschnitzer in Bhaktapur

Masken- und Statuenschnitzer in Bhaktapur


Metallarbeiten

Die Metallherstellung gehört zu einem der ältesten Künste in Nepal und reichet bis ins 4. Jh. zurück. Dabei werden verschieden Legierungen durch spezielle Gießverfahren zu plastischen Buddha- oder Götterfiguren geformt. Eine der am häufigsten verwendeten Legierung ist das aus 8 Metallen gemischte Ashtadhatu (Sanskrit: „Acht Metalle“). Zu den Gießverfahren gehören der Sandguss oder das Wachsausschmelzverfahren (Cire Perdue). Beim Sandguss werden die Modelle im Sand geformt. Sandguss gehört zu den Gussverfahren der "verlorenen Form". Das heißt, daß die Form verloren geht und jedes Mal neu gefertigt werden muß. Somit ist jede Figur die nach dem Verfahren gefertigt wurde ein Unikat. Beim Wachsausschmelzverfahren wird die gewünschte Form erst mit Bienenwachs geformt. Die Form wird danach mit einer mit einer Schicht Ton bedeckt und getrocknet. Nach dem der Ton durchgetrocken ist wird der Wachs ausgescholzen und die Gußform ist fertig. Anstelle des Wachses wird dann die Metall-Legierung hinein gegossen und nach der Erkaltung aus der Form geschlagen. Auch diese Art der Herstellung wird als verlorene Form bezeichnet.

Zu den Produkten des Mettalgießverfahrens gehören Glocken, Gongs und Klangschalen.Wobei sich das Herstellungsverfahren bei Gongs und Klangschalen etwas unterscheidet. Gehämmerte (handgetriebene) Klangschalen werden zunächst aus einer speziellen Metallzusammensetzung aus meist sieben Metallen zu einer runden Platten gegossen. Nach dem Abkühlen werden die Platten durch wiederholtes erhitzen nach vorgegebenen Messungen von mehreren Handwerkern mit der Hand getrieben bzw. gehämmert. Das wird solange wiederholt bis die Klangschalen ihre eigentliche Form erreicht haben. Abschließend werden sie hoch auf Hochglanz poliert oder auf alt getrimmt. Die Legierung der Klangschalen besteht nach alter traditioneller Überlieferung aus 7 Metallen (Gold - Sonne, Silber - Mond, Quecksilber– Merkur, Kupfer - Venus, Eisen - Mars, Blei - Saturn, Zinn - Jupiter). Heute soll es mittlerweile auch Klangschalen mit Legierungen bis zu 12 Metallen geben.

Nataraj - tanzender Shiva gehämmerte Klangschale Buddha aus Bronze

Metallarbeiten aus Nepal - Nataraja Statue, Klangschale und Buddha Statue


Keramikarbeiten

Die Geschichte der traditionellen Keramikarbeiten geht auf viele Jahrhunderte zurück. Die ältesten Gegenstände aus Terrakotta wie Töpfe, Münzen, Götter-, und Tierfiguren wurden in Lumbini gefunden und stammen aus der Zeit um 2600 v. Chr. Das Keramikhandwerk erblühte besonderst während der Lichhive Periode (464-604 n. Chr.) wo die meisten Techniken entwickelt wurden. In der Malla-Zeit (1200-1743 n. Chr.) erreichte sie ihren Höhepunkt, diese Zeit gilt als das "Goldene Zeitalter" der traditionellen nepalesischen Keramikkultur. Die Fähigkeiten der nepalesischen Töpfer wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Die zwei größten Zentren der Töpferei sind in Bhaktapur und Thimi ein kleiner Ort westlich von Bhaktapur. Die meisten Personen in Thimi haben den Nachnamen "Prajäpati" was im Sanskrit so viel bedeutet wie "Hersteller", die Kaste der traditionellen nepalesischen Töpfer. In Bhaktapur und Thimi kann man die Herstellung zum Teil noch auf offener Straße verfolgen. Hier finden sie neben Blumentöpfe auch Glocken, Tierskulpturen, Hindu- und Buddha Statuen, Öllampen, Kannen und Tassen.

 

Teppichknüpferin in PokharaTeppichknüpferin in Pokhara
Keramikarbeiten in Bhaktapur Bilder

Teppichknüpferei

Eine weitere Handwerkskunst ist die Wollweberei, die im 4 Jh. V. Chr. erwähnt wurde. Die alte Tradition der Weberei wurde anfangs vor allem in der Bergregion des Landes ausgeübt und nur auf den einheimischen Markt beschränkt. Das änderte sich allerdings mit dem Zustrom der zahlreichen tibetanischen Flüchtlinge in den 50er und 60er Jahren. Durch die finanzielle Situation und ihr handwerkliches Geschick wurde die Teppichknüpferei eine Quelle für ihren Lebensunterhalt. Mit Unterstützung ausländicher Hilfsorganisationen und der Interesse im Ausland den Flüchtlingen zu helfen gab es einen regelrechten Exportboom.

Der traditionelle tibetische Teppich ist 90 auf 160 cm lang, ca. 1 cm dick und hat 60 bis 150 Knoten pro Quadatzoll. Gefärbt werden die Teppiche mit Anilin Farben und Naturfarben. Das traditionelle Design des nepalesischen-tibetischen Teppichs wurde im wesentlichen durch den Buddhismus beeinflußt. In den letzten Jahren werden auch moderne Designs und Farben durch ausländische Importeure in Auftrag gegeben.

Teppichknüpferin in PokharaTeppichknüpferin in Pokhara
Teppichknüpferinnen Pokhara - Sarangkot


Malerei

Kurz vor der Mala-Periode begann auch die nepalesische Kunst der Malerei. Funde aus dem 11. Jh. n. Chr. präsentieren religiöse Motive auf Palm-Blätter, Holz und Holzdecken. Die gefunden Bildwerke, mit hauptsächlich religiösen Themen wurden durch die Heiligen Schriften der Mahabharata und Ramayana aus Indien inspiriert. Ab dem 15. Jh. n. Chr. flossen tantrischen Elemente in die Malerei mit ein. Dabei wurden religiöse Mandalas aus ineinander verschachtelten Kreisen, Vierecke, Symbolen und Götter verwendet. Das begehrteste Souvenir bei den Touristen sind die Thangkas oder auch Paubhas wie sie von den Nepalesen genannt werden. Thangkas sind Rollbilder die auf feinem Baumwoll- oder auch Seidenstoff gemalt werden. Als Motive werden vor allem buddhistische Götter, Bodhisattvas und Mandalas verwendet.

Teppichknüpferin in PokharaTeppichknüpferin in Pokhara

Thangkas - mit Buddha-Motiven

Seit einigen Jahrhunderten stellen die Nepalesen auch das spezielle Nepali Papier her aus dem in 2500-3000 Meter Höhe wachsenden Seidenbast. Daraus werden Briefumschläge, Briefpapier, Papierlampen und Notizbücher gefertigt die man in Kathmandu Thamel kaufen kann. Um die Handwerkskunst in Nepal zu erhalten spielt der Tourismus und Export eine sehr wichtige Rolle. Eine vielzahl von nepalesische Handwerksprodukte finden Sie auch in unserem Nepal Shop - Nepal-Art.de.

 

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