Gesundheit
Mangels Hygienischer Verhältnisse liegt das Krankheitsrisiko in Nepal weit höher als im Westen, was sich jedoch in den letzten Jahren zunehmend verbessert hat. Um Krankheiten zu vermeiden, sollten ein paar Grundsätze beachtet werden. Was das essen angeht, reicht es sich an die alte englische Regel zu halten "Cook it, boil it, peel it or forget it" (koche es, brate es, schäle es oder vergiss es). Durch richtiges erhitzen und durchgaren der Speisen werden krankmachende Keime abgetötet und man kann es bedenkenlos essen.
Besonders bei Wasser ist äußerste Vorsicht geboten, dass trinken von Leitungswasser und aus Brunnen sind ein absolutes Tabu. Die Gefahr an einer Infektionshepatitis oder Darmerkrankungen zu erkranken ist sehr hoch. Salate werden meist mit Leitungs- und Brunnenwasser gewaschen, also auch hiervon die Finger weg lassen. Beim Zähneputzen wäre es ratsam abgekochtes Wasser zu benutzen oder das überall erhältliche Mineralwasser, was man schon für 50 Rupie (ca. 50 Cent) den Liter bekommt. Ungeschälte Früchte sowie ungekochtes Gemüse sollte auch gemieden werden.
Viele Infektionskrankheiten werden durch schmutzige Hände übertragen, deshalb sollten sie oft ihre Hände waschen, besonders vor und nach dem Essen.
Wenn Sie diese einfachen Grundregeln beachten, werden Sie mit Sicherheit von den meisten Erkrankungen verschont bleiben.
Weitere Informationen erhalten sie auch beim ihrem Gesundheitsamt bzw. Tropeninstitut.
Impfungen
Tetanus (Wundstarrkrampf)
Polio (Kinderlämung)
Hepatitis A (infektiöse Gelbsucht)
Cholera
Typhus
Meningokokken
Meningokokken sind Bakterien die beim Menschen Nasen und Rachen-Raum besiedeln. Die Erreger können eine schwere Hirnhautentzündung (Meningitis) hervorrufen. Übertragen wird die Krankheit durch Tröpfcheninfektion, z.b. beim Husten, Niesen oder Küssen. Für Langzeit Aufenthalte in Nepal ist eine Impfung anzuraten, da die Infektion zum Tode führen kann, wenn sie zu spät erkannt wird. Eine Impfung ist ausreichend, der Schutz besteht dann zwei bis drei Wochen später.
Japanische Enzephalitis
Die Japanische Enzephalitis ist eine durch Viren bedingte Hirnhautentzündung. Das Virus wird durch Stechmücken übertragen. In Nepal ist eine Impfung während der Monate August-Oktober anzuraten. Eine Grundimmunisierung besteht nach 2 Impfungen im Abstand von ca. 28 Tage.
Malaria
Eine Malaria- Prophylaxe ist nur dann angebracht wenn Sie eine Reise in die Terai- Region planen, z.B. Chitwan oder Lumbini (Geburtsort Buddhas). Zur Vorbeugung gibt es Medikamente, die einmal pro Woche eingenommen werden müssen. Die Einnahme muss eine Woche vorher begonnen werden und nach Verlassen des Malariagebietes noch 2 Wochen fortgesetzt werden. Für Kathmandu, Pokhara und bei Trekking-Touren benötigen sie keinen Malaria Schutz.
Häufigste Durchfallerkrankungen in Nepal
Besonders in Kathmandu ist die Gefahr eine infektiöse Durchfallerkrankung zu bekommen sehr hoch. Da die Wasserversorgung bei der ständig steigenden Bevölkerungszahl nicht mithalten kann, sollte man hier besonders Vorsichtig sein. Ich erkrankte auf meinen vielen Reisen nach Nepal immer nur in Kathmandu. Sogar in bekannten Restaurants sollte man hier aufpassen, auch wenn die Salat Beilage noch so lecker aussieht. Nicht richtig abgetrocknetes Geschirr kann ebenso eine Gefahrenquelle darstellen.
In Pokhara und auf Trekking Touren hatte ich dagegen noch nie Probleme. In Pokhara kann man sogar in einigen Restaurants Eis und Salat genießen. Dort leben viele Aussteiger die Restaurants betreiben und sehr auf die Hygiene achten. Sollten dieser jedoch auf Reisen gehen und sein Restaurant für die Zeit den Nepalesen überlassen, ist wieder Vorsicht angesagt.
Giardia Lamblia
Giardia Lamblia (Lamblia intestinalis) ist ein einzelliger Parasit der den oberen Dünndarm befällt. Eine Infektion der Giardia verläuft anfangs meist symptomlos. Die ersten Symptome beginnen nach ca. 4 - 7 Tage mit leichten Oberbauchbeschwerden und Durchfall. Das Leitsymptom äussert sich durch unregelmässigen Durchfall, der meist gelblich, übel riechend, unblutig und von breiiger Konsistenz ist. Charakteristisch ist auch der Stuhldrang nach dem Essen mit 3-4 Stuhlentleerungen pro Tag. Im späteren Verlauf führt die Erkrankung im Dünndarm zu Störungen der Nährstoffaufnahme sowie zu Gewichtsverlust und Vitaminmangel. Da es in Nepal keine Meldepflicht für Infektionskrankheiten gibt können sich ansteckende Darmkrankheiten wie die Giardia Lamblia schnell verbreiten. Ausscheider mit Giardia-Cysten können in Küchen und Restaurants die Lebensmittel verunreinigen. In Nepal wird die Giardia standardmässig mit Tinidazole behandelt. Eine einmalige Gabe von 2 gr. Tinidazole reicht meist schon aus um die Erreger zu beseitigen. Bei Metronidazol werden 2 gr. pro Tag für 3 Tage benötigt.
Amöben
Amöben (Amöbiasis) ist eine Protozoen Infektion der Klasse Rhizopoda. Amöben Infektionen sind in Nepal relativ selten (ca. 1%). Die Amöbenruhr befällt hauptsächlich den Dickdarm und verursacht Bauchschmerzen und Durchfälle meist ohne Fieber. Bei Beginn der Erkrankung ist der Stuhl meist breiig und wird im weiteren Verlauf schleimig und blutig. Die Symptome können sich auch spontan wieder zurückbilden oder über Jahre anhaltende Beschwerden verursachen. In schweren Fällen können die Erregen die Darmwand durchdringen und über das Blut Organe befallen und Amöbenabszesse bilden. Die Erkrankung kann dann lebensgefährlich werden. Behandelt wird die Amöbenruhr erfolgreich mit verschiedenen Antibiotika (Metronidazol, Tetrazykline).
Cyclospora
Cyclospora (auch als Blaualge bekannt) ist ein Parasit, der ebenso wie die Amöben eine Protozoen-Infektionen verursacht. Cyclospora Saison beginnt jedes Jahr im Mai, die grösste Ansteckung besteht jedoch im Juni und Juli. Das Risiko einer Infektion verringert sich im August und ist bis im Oktober völlig verschwunden. Übertragen wird die Blaualge über kontaminiertes Wasser und Nahrung. Die Symptome sind extreme Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und wässrige Durchfälle. Unbehandelt kann die Infektion 2 bis 12 Wochen bestehen. Die Standardtherapie beträgt 2 × 1 Forte-Tablette täglich während 7 Tagen.
Würmer und Darm-Parasiten
Würmer verursachen meist keinen Durchfall, können aber manchmal zu leichten Bauchschmerzen führen. Würmer werden häufiger bei Kindern beobachtet. Barfuss laufen in Nepal ist nicht ganz ungefährlich. Dabei können sich Harkenwürmer durch die Haut bohren und über den Blutweg in den Dünndarm gelangen. Dort ernähren sie sich von Blut und führen zu einer Anämie. Andere Würmer wie der Spulwurm und Bandwurm werden durch verunreinigte Lebensmittel und Wasser übertragen. Nach dem die Würmer diagnostiziert wurden können sie durch ein geeignetes Wurmmittel leicht entfernt werden.